© Shirley Suarez
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Camilla Nylund

– Weltmanagement –

Nach Festengagements in Hannover und an der Semperoper Dresden gehört Camilla Nylund mittlerweile zu den international begehrtesten Sängerinnen ihres Fachs und ist an allen bedeutenden Opernhäusern regelmäßiger Gast – an der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper München, der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala, an der Pariser Bastille, der Berliner und der Hamburgischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, bei den Bayreuther und den Salzburger Festspielen, in Barcelona, Valencia, Zürich, Helsinki, Köln, Frankfurt, Amsterdam, Tokio, San Francisco.

 

Das Repertoire der Künstlerin schließt dabei alle großen Partien des klassisch-romantischen Repertoires ein, wobei Camilla Nylund besonders mit ihrer Interpretation der Partien Richard Wagners – Elisabeth, Venus, Elsa, Sieglinde, Senta, Isolde, Brünnhilde – und Richard Strauss‘ – Marschallin, Arabella, Capriccio-Gräfin, Chrysothemis, Kaiserin (Frau ohne Schatten), Ariadne, Salome, Daphne – immer wieder künstlerische Maßstäbe setzt. Rollen wie Marie (Wozzeck), die Titelpartie von Jenufa, Eine Frau (Erwartung) sowie Katerina (Lady Macbeth von Mzensk), die sie in einem umjubelten Debüt erstmals 2023 in einer Neuproduktion der Staatsoper Hamburg sang, ergänzen das Repertoire der vielseitigen Künstlerin.

 

Vom jugendlich-dramatischen Fach kommend, erarbeitete sich Camilla Nylund in den vergangenen Spielzeiten überaus erfolgreich die ersten hochdramatischen Partien. Das Opernhaus Zürich spielte hierbei eine wichtige Rolle und ermöglichte ihr, nach Isolde (Tristan und Isolde) dort auch alle Brünnhilden (Siegfried, Walküre, Götterdämmerung) zu debütieren.

 

Bereits seit vielen Jahren prägt Camilla Nylund in besonderer Weise die Bayreuther Festspiele. Die Künstlerin debütierte 2011 auf dem „Grünen Hügel“ als Elisabeth in Tannhäuser, sang dort seitdem auch Sieglinde (Walküre), Eva (Meistersinger) sowie Elsa (Lohengrin). Auch die Spielzeit 2023/ 24 endete in Bayreuth mit einer Neuproduktion von Tristan und Isolde unter der Leitung von Semyon Bychkow.

 

Höhepunkte der Spielzeit 2024/ 25 markieren Neuproduktionen von Walküre und Siegfried an der Mailänder Scala. Außerdem kehrt Camilla Nylund als Senta (Der Fliegende Holländer) nach Zürich zurück und ist an der Staatsoper Unter den Linden Berlin als Kaiserin (Die Frau ohne Schatten) – eine ihrer Paraderollen – zu erleben. Auch die Wiener Staatsoper ist fester Bestandteil ihres Kalenders, sie steht dort 2025 in der Titelpartie von Arabella und als Elsa (Lohengrin) auf der Bühne, beide unter der musikalischen Leitung von Christian Thielemann.

 

Neben ihrer regen Tätigkeit auf den internationalen Opernbühnen ist sie ebenfalls regelmäßig in allen bedeutenden Konzerthäusern zu Gast – Konzerthaus und Philharmonie Berlin, Herkulessaal München, „Isarphilharmonie“ München, Gewandhaus Leipzig, Concertgebouw Amsterdam, Wiener Musikverein, Wiener Konzerthaus, Elbphilharmonie Hamburg, Tonhalle Zürich, Rom, bei den BBC Proms, in Philadelphia, Cleveland, Boston u.v.a.

 

Camilla Nylund arbeitet sowohl im Opern- als auch im Konzertbereich mit allen bedeutenden Maestri unserer Zeit – so u.a. mit Zubin Mehta, Sir Simon Rattle, Christian Thielemann, Andris Nelsons, Daniel Barenboim, Philippe Jordan, Esa-Pekka Salonen, Vladimir Jurowski, Gianandrea Noseda, Riccardo Muti, Marek Janowski, Kent Nagano, Karina Canellakis, Simone Young, Susanna Mälkki, Omer Meir Wellber und Lahav Shani.

 

Kammermusik und Liederabende spielen seit jeher eine wichtige Rolle in ihrem künstlerischen Schaffen. Gemeinsam mit ihrem Begleiter Helmut Deutsch widmet sie ihre Rezital-Programme mit Vorliebe dem romantischen deutschen Liedgut sowie den Komponisten ihrer skandinavischen Heimat.

 

Neben verschiedenen Orchesterkonzerten, u.a. mit Bruckners Te Deum in Linz, Schönbergs Gurreliedern an der Mailänder Scala und einer Konzerttournee mit Strauss‘ Vier letzte Lieder mit dem Bergen Philharmonic Orchestra, ist Camilla Nylund in der Spielzeit 2024/ 25 an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, beim Lausitz-Festival, in der Hamburger Elbphilharmonie sowie bei den Tiroler Festspielen Erl mit Liederabenden zu erleben.

 

Bisher unbekannte Facetten zeigte die wandlungsfähige Künstlerin während der Corona-Pandemie. Nach einer Idee von André Heller, den sie bei einer Rosenkavalier-Neuproduktion an der Berliner Staatsoper kennenlernte, entstand das Projekt „Great American Songbook“. In diesem für ORF III aufgezeichneten Konzertfilm interpretiert sie zusammen mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter der Leitung von Marin Alsop in abwechslungsreichen Arrangements, die von „Combobesetzung“ bis hin zum großen symphonischen Orchester reichen, Liebeslieder im Geist des US-amerikanischen Showbusiness der 1930er bis 1970er Jahre. Eine DVD und CD des Projekts wurde im Dezember 2022 bei Naxos veröffentlicht. Vor Publikum sang sie Lieder des „Great American Songbook“ erstmals im März 2024 in der ausverkauften Hamburger Elbphilharmonie.   

 

Als Anerkennung für ihre künstlerische Leistung erhielt Camilla Nylund zahlreiche Auszeichnungen. Seit November 2022 ist sie Trägerin des Lotte-Lehmann-Gedächtnisrings – eine der weltweit bedeutendsten Auszeichnungen für Opernsängerinnen. Im September 2022 wurde sie neben anderen hochkarätigen Preisträgern in der Züricher Tonhalle mit dem Europäischen Kulturpreis geehrt. Aufgrund ihrer jahrelangen künstlerischen Verbundenheit verlieh ihr die Wiener Staatsoper im Jahr 2019 den Titel der Österreichischen Kammersängerin. Auch die Semperoper Dresden hat Camilla Nylund zur Sächsischen Kammersängerin ernannt. Bereits im Jahr 2000 erhielt sie dort den Christel-Goltz-Preis der Semperoper. In ihrer Heimat wurde sie mit dem Finnischen Staatspreis der Musik (2019), dem Großen Kulturpreis des Schwedischen Kulturfonds in Finnland sowie der Pro-Finlandia-Medaille, verliehen durch den finnischen Staatspräsidenten (2013), ausgezeichnet.

 

Camilla Nylund wurde in Vaasa (Finnland) geboren, studierte zunächst bei Eva Illes, später in der Opern- und Liedklasse im Mozarteum in Salzburg. Seit 2003 arbeitet sie mit Irmgard Boas in Dresden. Für ihre ausgezeichneten Leistungen wurde ihr im Dezember 1995 von der Internationalen Stiftung Mozarteum die Lilli Lehmann-Medaille verliehen.

September 2024 – Für eine ganz aktuelle Biografie wenden Sie sich bitte an Florian Schadhauser