© Igor Omulecki
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Tomasz Konieczny

– Weltmanagement –

Nach seinem sensationellen Erfolg als Alberich, Jochanaan, Wotan/Wanderer im Jubiläumsring 2013 und auch als Jack Rance/La Fanciulla del West – der Eröffnungspremiere der Saison 2013/14 an der Wiener Staatsoper – war Tomasz Konieczny in den nächsten Jahren an diesem Haus auch als Jochanaan, Cardillac und Telramund zu hören. Konieczny gastierte zudem u.a. an der Metropolitan Opera, bei den Bayreuther Festspielen, am Opernhaus Zürich und am Teatro Real Madrid.

 

Geboren wurde Tomasz Konieczny in Łódź/Polen und studierte an der dortigen Filmakademie zunächst Schauspiel. Er wirkte als Schauspieler im Theater und war an verschiedenen Film- und Fernsehproduktionen beteiligt. Sein Gesangsstudium begann er an der Fryderyk-Chopin-Akademie in Warschau und setzte es an der Hochschule für Musik in Dresden in der Klasse von Prof. Christian Elßner fort. Er war Preisträger beim 33. Internationalen Dvorak-Gesangswettbewerb 1998 in Karlsbad.

Sein Debüt als Sänger gab er 1997 an der Oper Posen/Polen mit Figaro/Le nozze di Figaro. Verschiedene Engagements führten Konieczny u.a. nach Leipzig, St. Gallen, Chemnitz und Mannheim, wo er 2002 festes Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim wurde und wo ihm auch der Arnold-Petersen-Preis, eine besondere Auszeichnung für talentierte Nachwuchskünstler, verliehen wurde. 2005 sang er an der Deutschen Oper am Rhein Osmin/Die Entführung aus dem Serail und 2006 den Wotan/Das Rheingold. Er gehörte 2006 – 2014 zum Ensemble an diesem Haus, wo er u.a. Golaud/Pelléas et Mélisande, Amfortas/Parsifal, Kurwenal/Tristan und Isolde, Holländer/Der fliegende Holländer, Barak/Die Frau ohne Schatten, Balstrode/Peter Grimes, Selim/Il Turco in Italia, Falstaff und Escamillio/Carmen gesungen hat.

 

Seit 2006 sang er regelmäßig bei den Budapester Wagner-Tagen Partien wie: Amfortas und sowohl 2007 wie 2009 den Wotan/Die Walküre, den Wanderer 2010 und Kurwenal 2010/11. 2008 gab er ein gefeiertes Debüt als Alberich/Das Rheingold und Siegfried an der Semperoper Dresden, wo er 2016 Telramund/Lohengrin und wiederum Alberich/Das Rheingold unter der Leitung von Christian Thielemann mit großem Erfolg sang. Am Teatro Real Madrid gastierte er als Dr. Kolenatý/Die Sache Makropulos. 2010 debütierte er auch als die Vier Schurken in der Premiere von Offenbachs Hoffmanns Erzählungen am Nationaltheater Prag, wo er 2011 einen besonderen künstlerischen Erfolg als Amfortas in der Premiere Parsifal feierte. Im April 2010 debütierte er fulminant als Alberich/Der Ring des Nibelungen an der Deutschen Oper Berlin. 2011 folgte sein Debüt an der Opéra National de Paris (als Biterolf/Tannhäuser), wo er 2017 dann als Telramund/Lohengrin einen spektakulären Erfolg feierte. 2012 debütierte Konieczny als Pizarro/Fidelio am Kennedy Center mit dem National Symphony Orchestra Washington und an der Bayerischen Staatsoper München sowie im Sommer 2012 bei den Salzburger Festspielen, wo er als Stolzius in Zimmermanns Die Soldaten Aufsehen erregte. 2016 feierte er wiederum in Salzburg einen besonders großen Erfolg als Jupiter in Strauss‘ Die Liebe der Danae unter der Leitung von Franz Welser-Möst.

 

2013 wurden zwei wichtige Einspielungen von Wagners Der Ring des Nibelungen veröffentlich; eine unter der Leitung von Marek Janowski bei Pentatone, bei der Konieczny die Rolle des Wotan interpretiert. In der anderen Einspielung (Deutsche Grammophon), dirigiert von Christian Thielemann, singt Konieczny die Partie des Alberich. Beide Einspielungen wurden von der Kritik hoch gelobt. 2015 erschien eine weitere Einspielung von Das Rheingold unter der Leitung von Sir Simon Rattle mit Konieczny als Alberich. 2017 wurden die DVDs/Blu-rays von Lohengrin (Thielemann/Beczala/Netrebko/Konieczny) und Die Liebe der Danae (Welser-Möst/Stoyanova/Konieczny) veröffentlicht.

 

Anfang 2014 debütierte Konieczny brillant als Jochanaan/Salome an der Carnegie Hall in New York und im November 2015 feierte er als Titelheld in Bergs Wozzeck an der Lyric Opera of Chicago  einen besonders großen persönlichen Erfolg. Im Mai 2017 debütierte Konieczny am Teatro alla Scala in Mailand als Komtur/Don Giovanni, im Oktober an der Canadian Opera Company Toronto als Mandryka/Arabella, im Januar 2018 am Théâtre du Capitole in Toulouse als Wotan/Die Walküre und im März 2018 am New National Theatre in Tokio mit den Vier Schurken/Hoffmanns Erzählungen. Er debütierte bei den Bayreuther Festspielen 2018 in der Festspielpremiere von Lohengrin (Telramund) unter der Leitung von Christian Thielemann und gleich danach auch beim Edinburgh International Festival als Vater/Hänsel und Gretel sowie beim Festival Chopin und sein Europa in Warschau, mit einem Liederabend, der die CD-Veröffentlichung von Schuberts Winterreise (mit komplett umgedichteten polnischen Texten von Stanislaw Baranczak) begleitete. Am 09. März 2019 gab Konieczny sein Debüt an der Metropolitan Opera New York als Alberich in Das Rheingold. Dazu schrieb Anthony Tommasini in der New York Times: „The standout member of the cast was Tomasz Konieczny, a powerhouse bass, in a breakthrough Met debut as Alberich.”

 

Zuletzt war er zu erleben als Barak (Die Frau ohne Schatten), in der Uraufführung von Johannes Maria Stauds Die Weiden und als Jochanaan an der Wiener Staatsoper, als Janusz in Stanislaw Moniuszkos Halka am Theater an der Wien, als Wotan und Wanderer (Walküre / Siegfried) am Teatro Real in Madrid, als Cardillac in Warschau, als Holländer in München und Paris, als Kaspar (Freischütz) in München, als Pizarro in Florenz, als Wotan (Neuproduktion Walküre) in Kopenhagen, Wotan (Neuproduktion Rheingold) in Zürich, Wotan (Rheingold und Walküre) bei den Wagner-Tagen in Budapest, Jochanaan beim Orquesta Nacional de España in Madrid und als Wotan (Walküre) und Wanderer (Siegfried) im neuen Ring bei den Bayreuther Festspielen 2022. Projekte der Spielzeit 2022/23 umfassen Wotan und Wanderer (Walküre, Siegfried) im neuen Ring in Zürich, Cardillac und Telramund an der Wiener Staatsoper, Padre Guardinao in La Forza del Destino in Warschau sowie Holländer an der Metropolitan Opera in New York.

 

Die Wiener Staatsoper ist für Konieczny seit 2009 eine künstlerische Heimat. Hier singt er u. a.: Jack Rance/La Fanciulla del West, Wotan/Der Ring des Nibelungen, Scarpia/Tosca, Mandryka/Arabella, Jochanaan/Salome, Telramund/Lohengrin, Pizarro/Fidelio und andere wichtige Partien. Vom Wiener Publikum erntet er stets stürmischen Applaus. Mit Ministerratsbeschluss vom 3. Mai 2017 wurde bestätigt, dass die Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an Tomasz Konieczny im besonderen Interesse der Republik liegt. Am 16. Januar 2019 wurde Tomasz Konieczny auf der Bühne der Wiener Staatsoper offiziell zum Österreichischen Kammersänger ernannt.

 

Darüber hinaus ist Tomasz Konieczny auch im Konzertfach ein überaus erfolgreicher Interpret. Sein Repertoire umfasst dabei u.a. Bachs Matthäus-Passion, das Weihnachtsoratorium, Händels Messias und Mendelssohns Elias, Die Requien von Mozart, Verdi und Dvorak, Beethovens  9. Symphonie, Dvoraks Stabat mater, Pendereckis Kosmogonia, Lukaspassion, Seven Gates of Jerusalem und die Messa da Requiem von Maciejewski. Seine Liederabend-Programme mit Liedern von Strauss, Rachmaninov, Twardowski, Penderecki, Beethoven, Moniuszko, Schubert, Mahler, Mussorgsky und anderen bedeutenden Komponisten hat er bereits mit großem Erfolg in Dresden, Warschau und Tokio präsentiert.

September 2022 – Für eine ganz aktuelle Biografie wenden Sie sich bitte an Iris Jedamski